Brand B4 Landwirtschaft Stall - Scheune

Brand eines landwirtschaftlichen Anwesens in Eggertshofen bei Pulling: ein Großaufgebot von Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen war am Donnerstag stundenlang im Einsatz. Sieben Menschen mussten medizinisch versorgt werden, zahlreiche Kühe konnten in Sicherheit gebracht werden, mehrere Tiere verendeten jedoch. Der Sachschaden ist enorm.
Um 11:40 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle am gestrigen Donnerstag die Feuerwehren Achering, Pulling und Freising zum Eggertshof. Bereits auf der Anfahrt war eine enorme Rauchsäule weithin sichtbar. Als die ersten Einheiten eintrafen, standen ein Stall und ein paar Wirtschaftsgebäude des Bauernhofs bereits vollständig in Brand. Das Feuer drohte akut, eine Brandwand zu überspringen und auf das Wohngebäude überzugreifen. Die extreme Hitzestrahlung bedrohte zudem die ebenfalls auf dem Gelände befindliche Biogasanlage.

Riegelstellung verhindert Ausbreitung

Durch Riegelstellung und einen gezielten Löscheinsatz konnte von drei Seiten eine Brandausbreitung erfolgreich verhindert werden. Zudem erfolgte rasch eine Alarmstufenerhöhung, um weitere Feuerwehren aus der Umgebung nachzuführen. In der Zwischenzeit hatten es Angehörige der Landwirtschaft geschafft, die meisten der rund 80 im Stall untergebrachten Tiere in Sicherheit zu bringen. Dennoch verendeten mehrere Tiere. Der restliche Viehbestand wurde veterinärmedizinisch untersucht.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurden Anwohner mittels Warnmeldungen vorübergehend aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Rauch hatte auch Auswirkungen auf den Flugverkehr des nahegelegenen Flughafens München. Der Flugbetrieb auf der Nordbahn musste zeitweise eingestellt werden. Durchgeführte Messungen der Feuerwehr ergaben keine Hinweise darauf, dass gefährliche Stoffe in die Luft gelangt sind.
Insgesamt mussten sieben Menschen vom BRK während des Brandes mit Kreislaufbeschwerden oder Rauchgasvergiftungen medizinisch versorgt werden. Ein Patient wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, die übrigen sechs wurden ambulant vor Ort betreut.

Die Löscharbeiten konnten sehr erfolgreich mit einer Drohne unterstützt werden, die von der Drohnengruppe des Landkreises zum Einsatz gebracht wurde. Die Livebilder ermöglichten der Einsatzleitung eine sehr gute Lagebeurteilung und die gezielte Koordination der Maßnahmen.
Durch den Brand wurde unter anderem eine Stallung völlig zerstört. Ein Großteil der ca. 80 im Stall untergebrachten Kühe konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.

Einsatz bis in die Nacht hinein

Nachdem der Brand gegen 14:00 Uhr unter Kontrolle war, begannen zeit- und kräfteintensive Nachlöscharbeiten. Mit schwerem Gerät räumte das THW Freising bis in die Nacht Brandgut aus den Ruinen, das auf einen gesonderten Platz außerhalb des Hofes verbracht und dort abgelöscht wurde.
Eine Brandwache wurde die ganze Nacht über von der Feuerwehr Pulling gestellt. An mehreren Stellen wurden gefährliche Stoffe aus den zerstörten Gebäuden geborgen und in Sicherheit gebracht. Zudem kam es zum Austritt von Diesel aus beschädigten Treibstofftanks, der von der Feuerwehr aufgenommen und abgebunden werden musste. Dies erfolgte in enger Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt.
Insgesamt waren bis zu 184 Feuerwehrleute von 17 Feuerwehren aus der Umgebung vor Ort. Es kamen 74 Atemschutzgeräte zum Einsatz. Zur Unterstützung waren starke Kräfte von Bayerischem Roten Kreuz und THW Freising im Einsatz. Die letzten Einsatzkräfte beendeten ihre Tätigkeiten am Freitag gegen 10:00 Uhr nach einem nahezu 24-stündigen Einsatz.

erstellt von Florian Wöhrl Feuerwehr Freising